dav. In Südschweden besuchten wir heute noch Jerry, mit dem ich während des  Erasmusjahres in Grenoble viel klettern war. Bis letztes Jahr lebte er mit seiner französischen Partnerin in Frankreich, erst letzten Oktober sind die beiden nach Schweden gezogen – mit Verstärkung, der 17 Monate alten süßen Matilda! Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und freuen uns schon wenn Jerry uns nächstes Jahr besuchen kommt.

dav, dod. Auf halbem Heimweg legten wir einen Zwischenstop in der schwedischen Hauptstadt ein. Vorgenommen haben wir uns diesmal wenig. Ein bisschen herumspazieren, ein Bier, zwei Cappuccino – ersteres immer noch schweineteuer, zweiteres wieder wie von Skandinavien gewohnt in Topqualität.

Auch die Temperaturen für uns ungewohnt sommerlich warm. So freut man sich auf daheim!

 

dav. off width bezeichnet man in der Risskletterei jene Risse, die zu groß für einen Faustklemmer sind, aber zu klein für den ganzen Körper sind und damit auch nicht wie ein Kamin geklettert werden können. Dadurch ergibt sich eine ganz eigene Klettertechnik, die mit herkömmlichem Klettern nicht viel zu tun hat.

20120815-164618.jpg
Die Tour Vågarisset ist so ein offwidth Riss, an dem ich mich mit Benni versucht habe. Mit Ganzkörpereinsatz gelang Benni auch der Durchstieg. Da nur unser größter Camalot passte musste er ihn zur Absicherung streckenweise vor sich herschieben!

Nach dem Abseilen gab’s für den mittlerweile auch auf den Lofoten weilenden Toni noch eine Einführung ins Rissklettern im Sektor Paradiset und ein schönes Abschiedsabendessen in unserem VW Bus.

dav, dod. Bei perfekter Wettervorhersage konnten wir gestern den Vestpillaren machen, die Route von der wir seit Wochen träumen. Auf einer Länge von 470m ist sie die perfekte Linie durch den Presten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück waren wir um halb acht die ersten am Einstieg, bereits um zehn Uhr erreichten wir Storhylla, das große Querband im unteren Drittel der Wand. Die mittlerweile eingetroffene Meute blieb Gott sei Dank immer weit hinter uns, sodass wir die Route quasi für uns hatten.

Eine der schwersten Seillängen ist the slanting corner, eine abdrängende Verschneidung. Da man bereits zwei Drittel der Route hinter sich hat pfeifts schon recht unter dem Hosenboden. An den Ständen ist der Blick auf das Meer aber grandios.

Ohne Bild bleibt die elfte Seillänge, die als ausgesetzte Plattentraverse noch einmal alles von Dodo abverlangte. Scary! Glücklicherweise war aber mit einer letzten Kraxelseillänge durch einen Grasgully nach insgesamt achteinhalb Stunden bereits der Gipfel erreicht und alles wieder vergessen.

Nach einer ausgiebigen Pause war dann nur noch der Abstieg über einen schönen Grat zu bewältigen.

Zur Belohnung gabs Fiskewok im Klatter Café. Beim Vorbeifahren an der Wand konnten wir anschließend immer noch drei Seilschaften in der Wand ausmachen. Das frühe Aufstehen hatte sich also gelohnt.